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Ebenholz - Was ist es, was kostet es?

Ebenholz - Was ist es, was kostet es?

Ebenholz ist ein nahezu mystischer Rohstoff, der nicht nur in zahlreichen Märchen Erwähnung findet. Auch als Baustoff wird das schwarze Holz seit jeher verwendet. Wir verraten dir, was es mit diesem wertvollen Werkstoff auf sich hat und wofür er sich am besten eignet.

Was ist eigentlich Ebenholz?

„Haut so weiß wie Schnee, Wangen rot wie Blut und Haare so schwarz wie Ebenholz“. So wird Schneewittchen in dem gleichnamigen Märchen beschrieben. Schneewittchens Haar dürfte laut diesem Vergleich jedoch nicht komplett schwarz gewesen sein. Viel eher zeichnen sich die meisten Ebenholzarten dadurch aus, dass schwarze und dunkelbraune Maserungen ineinander fließen. Damit sticht Ebenholz optisch aus der Masse der edlen Hölzer besonders hervor und lässt erahnen, warum es als mystisch gilt.

Als Ebenholz wird das Holz verschiedener Ebenholzgewächse (Diospyros) bezeichnet, die vor allen Dingen in den Tropen zu finden sind. Nur das Innere, das Kernholz, ist schwarz und dunkelbraun gemustert. Bis zu 70 Prozent des Stammes nach innen verlaufend sind hell und damit nicht wertvoller als Buchenholz. Als Ebenholz gehandelt werden nur die rund 30 bis 45 Prozent des Kerns. Je enger die schwarze Musterung, desto wertvoller das Holz.

Geschichte und Verwendung des Ebenholzes

Ebenholz ist rar und begehrt – zumindest dieser Umstand hat sich im Laufe der Geschichte nicht geändert. Leider hat diese Besonderheit auch eine immer stärkere Nachfrage gefördert, weswegen heute lediglich zwei der ursprünglich 103 Diospyros-Arten als nicht gefährdet gelten. Aktuell sind 15 Arten vom Aussterben bedroht. Dazu führten auch ein blühender Schwarzmarkt in Kamerun und die illegale Rodung in Madagaskar. Es ist nicht klar, wie viele Holzarten des Ebenholzes in den nächsten Jahren verschwinden werden. Und je seltener, desto teurer.

Edle Möbelstücke der Könige wurden früher aus dem schwärzesten auffindbaren Ebenholz gefertigt. Das Holz war nie eine Massenware. Auch besondere Waffen und Jagdwaffen wurden vormals mit Griffen aus Ebenholz verziert oder komplett aus dem schwarzen Holz gefertigt, um Dämonen und Geister zu bekämpfen.

Auf der Suche nach Ebenholz werden leider Regenwälder illegal geholzt. Foto: Adobe Stock, (c) guentermanaus

Teurer und seltener Rohstoff

Das Ebenholz, das du heute bei ausgewählten Holzhändlern erwerben kannst, ist meist das Makassar genannte Kernholz mit braun-schwarzer Färbung. Es ist durch diese Maserung günstiger als das tiefschwarze, fast verschwundene Ceylon-Ebenholz – dennoch ist es ein seltenes Luxusprodukt.

Bearbeitung und Eigenschaften von Ebenholz

Die Bearbeitung von Ebenholz ist eine Aufgabe für den Profi. Einige Ebenhölzer Arten gelten als die robustesten, schwersten und härtesten Hölzer der Welt. Aufgrund des langwierigen Bearbeitungsprozesses werden sie hauptsächlich für Musikinstrumente, Furniere und Intarsien verwendet. Ebenholzstücke werden langsam und sorgsam getrocknet, damit sie nicht reißen. Oberflächenrisse mindern den Wert und senken die Stabilität.

Ein günstiger Kubikmeter des Holzes kostet bis zu 20.000 Euro, perfekte Qualität bis zu 30.000 Euro. Selbst eine kleine Schnitzerei oder Intarsie wird so zu einem hochwertigen Kunstobjekt. Auch darum sind Möbelstücke aus ganzen Stücken besonders rar und extrem hochpreisig. Das „echte“ schwarze Ebenholz (Ceylon) ist praktisch unbezahlbar und liegt bei über 45.000 Euro pro Kubikmeter. Leider wird es häufig ebenso schwarz gehandelt und stammt von den vom Aussterben bedrohten Arten.


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